Epiphanias
Zum Fest der Erscheinung des Herrn wurde das Pontifikalamt unter der Leitung von DKM i.R. Michael Witt musikalisch gestaltet von der Ökumenische Seniorenkantorei Berlin zusammen mit Mitgliedern des Chores der St. Hedwigs-Kathedrale, an der Orgel Domorganist Thomas Sauer.
Als Ordinarium erklang Josef Gabriel Rheinbergers Messe f-moll für gemischten Chor und Orgel. Diese Messe ist der frühromantischen Tradition verpflichtet und beispielhaft für Rheinbergers melodische, harmonisch-behutsame Behandlung der Meßtexte, die er durch die Musik interpretierend unterstreicht und somit inhaltlich ausgewogen zum Klingen bringt. Keine vordergründigen Effekte stören den liturgischen Sinngehalt, keine unnötigen Wiederholungen beeinflussen den Ablauf der sakralen Handlung; Wiederholungen heben lediglich die Kernaussagen eindringlich hervor; so im SANCTUS den Jubelruf des „Osanna“ und im „Agnus Dei“ die weich melodiös formulierte Bitte des „dona nobis pacem“. Rheinberger stellt die Musik ganz in den Dienst der Liturgie, ist selber als Komponist Diener des Gottes-Dienstes.
Festliche Lieder wie „Sieh, dein Licht will kommen“ und „O du fröhliche“, beides gemeinsam mit der Gemeinde im vierstimmigen Satz von M. Witt, „Hört, es singt und klingt mit Schalle“ und „Der Morgenstern ist aufgegangen“ von M. Praetorius und „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ nach J. S. Bach ließen den weihnachtlichen Festkreis noch einmal voll zum Erstrahlen bringen. Der zum Abschluss von Domvikar Martin Kalinowski vorgetragene Cisianus machte deutlich, dass die Passionszeit in diesem Jahr besonders nah an Weihnachten heranrückt.
Die Witterungsbedingungen am 6. Januar 2008 - spiegelglatte Straßen und Wege - machte es nicht nur für die Senioren beschwerlich, ja gefährlich, pünktlich zum Gottesdienst zu kommen. Um so erfreulicher, dass alle die Mühsal auf sich genommen haben, so konnten wir doch in der schönen Chorgemeinschaft zusammen volltönend singen. Und auch die Kathedrale war nicht etwa leer. Bedenkt man diese Extrembedingungen, dann waren wahrlich nur wenige Plätze leer.
Der Kardinal dankte beiden Chören, äußerte seine Freude über die Kooperation des Chores der St. Hedwigs-Kathedrale, über die Senioren, die nicht aufhören wollten, zu singen und DKM M. Witt - zwar im Ruhestand, aber eben immer in Rufnähe - für ihren Einsatz.
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17. Februar – hOra-Gottesdienst
Der hOra-Gottesdienst am 17. Februar (Reminiscere) in der St. Matthäus-Kirche im Kulturforum. Der Abendgottesdienst am Sonntag 'Reminiscere' wurde musikalisch gestaltet von der Ökumenischen Seniorenkantorei, verstärkt durch Sängerinnen und Sänger des Chores der St. Hedwigs-Kathedrale, die musikalische Leitung hatte DKM i.R. Michael Witt, an der Orgel Lothar Knappe.
Zum Eingang spielte Lothar Knappe „Pari intervallo“ von Arvo Pärt, eine sehr ruhige, meditative Musik.
„Kyrie“, „Sanctus“ und „Agnus Dei“ waren der Messe f-Moll für Orgel und Chor von Josef Gabriel Rheinberger entnommen.
Die Choräle „Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ“ und „Wenn wir in höchsten Nöten sein“ sang die Gemeinde im Wechsel mit dem Chor in den Sätzen von J. S. Bach, den Choral „Nun laßt uns Gott dem Herrn Dank sangen“ im Satz von Johann Crüger.
Die Motette von Heinrich Schütz: „Herr, auf dich traue ich“ lud ein zur Reflektion nach der Predigt über Gottesglaube: Wie entsteht er? Welche Rolle spielt Vertrauen und Hoffnung im menschlichen und göttlichen Bereich?.
Zum Abendmahl erklangen die Einsetzungsworte aus den „Zwölf geistlichen Gesängen“ op. 13, Nr. 4: „Unser Herr Jesus Christus in der Nacht, da er verraten ward“ vom gleichen Komponisten.
Den Abschluss bildete Arvo Pärts „Trivium für Orgel“.
Das eindrucksvoll schlichte Innere der Kirche (weiße, schmucklose Wände, helle Bogenfenster, warme Holzdecke) war ein wunderbarer Klangraum sowohl für die barocke, wie auch die romantische Chormusik bei diesem Abendmahlsgottesdienst.
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Palmsonntag - Passionsmusik in der Kirche Heilig Kreuz
Das diesjährige Passionskonzert der Ökumenischen Seniorenkantorei fand statt in der katholischen Kirche „Heilig-Kreuz“ in Hohenschönhausen.
Unter der Leitung von Michael Witt sang der Chor zusammen mit den Solisten Susanne Wilsdorf, Frederic Meylan, Christoph Burmester, Helge Rowold, Horst Heuter, Herbert Klemt, Peter Strauch und Stephan Witt, Anne Kaun und Nicole Laden Thien spielten Violine, Michael Witt das Continuo.
Nach zur Passionsmusik hinführenden Worten von Pfarrer Peter Wistuba erklang von Dietrich Buxtehude (*1637 – †1707) Präludium g-Moll, Bux WV 149; an der Orgel: Wolfgang Flügel.
Sowohl die Worte, als auch die Orgelmusik stimmten die Zuhörer ein auf die anschließende Passion von Heinrich Schütz HISTORIA des Leidens und Sterbens unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi nach dem Evangelisten St. Lukas für Vorsänger und vierstimmigen Chor.
Heinrich Schütz (*1685 – †1672), der große deutsche, ja europäische Meister geistlicher Musik des 17. Jahrhunderts, hat neben seinen umfangreichen Kompositionen während seiner Kapellmeistertätigkeit am Dresdner Hof ein Alterswerk von imponierendem Ausmaß hinterlassen, zu dem auch die drei Passionsmusiken nach Lukas, Johannes und Matthäus gehören. Diese Passionen waren Auftragswerke - eine neue Gottesdienstordnung war in Kraft getreten, die die Aufführung von drei verschiedenen Passionen an den Sonntagen Judika, und Palmarum und am Karfreitag vorsah.
Die Lukas-Passion (SWV 480) wird vom Evangelisten und den solistischen Partien der Passion in einem liturgischen, an die Gregorianik anknüpfenden rezitativischen sog. „Passionston“ (lydische Tonart) gesungen. Sie verlangt emphatisches Deklamieren, das auf Verständnis und Nachempfinden der Leidensgeschichte hinzielt.
Die Turbae-Chöre verlangen ebenfalls neben dem sängerischen Einsatz hohe Sprachkompetenz, sind sie doch ebenso Emotionsträger des Geschehens wie die Solopartien.
Den Rahmen der Komposition bilden der Eingangs- und der Schlußchor, der mit der zuversichtlichen Hinwendung zu Gott endet: 'Wer Gottes Marter in Ehren hält und oft betracht sein bittern Tod, den will er treu bewahren wohl hier auf Erd mit seiner Gnad und dort in dem ewigen Leben'.
Es folgte die Passionsmotette in 5 Teilen aus den „Cantiones sacrae“ (SWV 56-60) für 4 Singstimmen und Continuo, betrachtende Gesänge über das Ausmaß der göttlichen Liebe, eine Komposition aus der Jugendzeit von Schütz, deren Stil an seine Zeit in Venedig anknüpft.
Zum Ausklang sang der Chor im Wechsel mit den Solisten ausgewählte Teile vom Passions-Salve des heiligen Bernhardi an die Gliedmaßen des Herrn Jesu in der Nachdichtung von Paul Gerhardt und deren Vertonung durch Johann Georg Ebeling (*1637 – †1676).
Die schlichte Kirche, deren Innenraum vom Dresdner Bildhauer Friedrich Press gestaltet wurde, war ein inspirierender Musizierraum für diese Passionsmusik, die Altarwand mit dem weißen Riß in den warmroten Klinkersteinen (die Deutung: „da zerriß der Vorhang des Tempels“ ist sinnfällig), die Orgel (in Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Wilfried Statt und dem Orgelbaumeister Friedhelm Fleiter ganz im Sinne und Stil von F. Press später eingefügt), alles lud ein zu intensivem Hören, Sehen und Mitleiden.
Pfarrer Wistubas einführende und abschließende Segensworte für den Beginn der 'Heiligen Woche' gaben dieser Passionsmusik ihren würdigen Rahmen.
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Ostermontag - Hochamt in St. Dominicus
'Am Ostermontag wird im Gottesdienst um 11 Uhr ein wohl bisher erstmaliges und hoffentlich nicht einmaliges musikalisches Ereignis zu erleben sein. ... Der ehemalige Domkapellmeister Michael Witt wird mit der Ökumenischen Seniorenkantorei, renommierten Solisten und einem professionellen Orchester Kirchenmusik auf höchstem Niveau erklingen lassen'.
So wurde der Festgottesdienst in St. Dominicus angekündigt, eine Erwartungshaltung, die da zur Sprache kam, die alle natürlich nur anspornte, ihr auch zu entsprechen.
Die Solisten waren Katherina Müller (Sopran), Mechthild Sauer (Alt), Kai Rotherberg (Tenor) und Georg Witt (Bass), an der Orgel Wolfgang Flügel.
Zum Einzug sang Gemeinde und Chor im Wechsel „Gelobt sei Gott im höchsten Thron“ im Satz von Melchior Vulpius.
Das Ordinarium war die Missa Brevis C-Dur - die Piccolomini- oder Spaur-Messe (KV 258) von W.A. Mozart aus dem Jahre 1776 für vierstimmigen Chor, Solisten, Orchester und Orgel - allein schon die Besetzung deutet auf einen besonders feierlichen Aufführungsrahmen hin (die Zuordnung der Messe zum Bischof Franz Joseph Graf von Spaur ist nicht eindeutig).
Die Komposition beginnt mit einem lebhaften „Kyrie“ im ständigen Wechsel zwischen Chor und Soli, gefolgt vom heiter-beschwingten, frohlockend-jubelndem „Gloria“. Das „Credo“ ist ein fröhliches Glaubensbekenntnis, passend zum Ostererlebnis, dessen Melos nur unterbrochen wird durch das Adagio des Tenorsolos „Et incarnatus est“ mit den drohend konfrontierenden „Crucifixus“-Rufen des Chorbasses, die die vorangegangene Passion aufleben lassen, um mit um so dankbarerer triumphierender Überzeugung das „Et resurrexit“ folgen zu lassen. Feierlich erklingt das „Sanctus“, das „Benedictus“-Quartett ungewöhnlich mit den chorischen „Benedictus“-Einschüben, schwingt im jubilierenden „Hosanna“ des Chores aus. Das „Agnus-Dei“ dagegen ist verhaltener, vor allem in seinem schlichten, besinnlich-bittenden, lyrischen Ausklang „Dona nobis pacem“.
Die Gabenbereitung - wieder im Wechsel mit Chor und Gemeinde - wurde begleitet durch „Christus ist auferstanden“ im Satz von Johanna Schell. Während der Kommunionausteilung spielte das Kammerorchester die Kirchensonate C-Dur (KV 278), in der Besetzung Oboen, Trompeten mit Pauken, Streichern und Orgel passend zu den anderen Werken, und zum Dank erklang „Preis dem Todesüberwinder“ im Satz von Michael Witt.
Den Abschluss bildete das „Regina coeli“ (KV 276) von W.A. Mozart, strahlender Jubel, der die österliche Freude nochmals klingend zum Ausdruck brachte.
Der schlichte lichtdurchflutete Rundbau der Kirche, der Altar im Mittelpunkt, um den sich die zahlreichen Gemeindemitglieder versammelt hatten, ließ ein nachhaltiges Gemeinschaftserlebnis aufkommen, was die Predigt noch verstärkte mit ihrem Nachdruck auf 'wahrhafte Gemeinschaft, die Christus gegenwärtig macht'.
Mehrfacher anhaltender Beifall - welch schöner Dank für alle Mitwirkenden.
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Festgottesdienst zur Kirchweih 'Zum guten Hirten' in Friedrichsfelde
Am 27. April wurde in der Kirche „Zum guten Hirten“ ein Festhochamt zur Feier der Kirchweih im Jahre 1985 gefeiert, musikalisch mitgestaltet von der Ökumenischen Seniorenkantorei und dem Jungen Kammerorchester. Die Solisten waren Anne-Katrin Schenck (Sopran), Judith Utke (Alt), Christoph Leonhardt (Tenor) und Georg Witt (Bass), an der Orgel Wolfgang Flügel. Die Gesamtleitung hatte Michael Witt.
'Die ihr nun wollet bei ihm sein, kommt, geht zu seinen Toren ein mit Loben durch der Psalmen Klang, zu seinem Hause mit Gesang.' - das kann man als Motto dieses Gottesdienstes bezeichnen, wie es im Eingangslied im Wechsel mit Gemeinde und Chor, vom Orchester sich steigernd untermalt, im Satz von Michael Witt erklang. Das Ordinarium bildete Mozarts „Spatzenmesse in C-Dur“ (KV 220), diese heitere froh-jubilierende Komposition paßte so besonders gut zu der Feier der Kirchweih in dieser österlichen Zeit.
Anton Bruckners Graduale zum Kirchweihfest „Locus iste“ umrahmte die Gabenbereitung und zur Kommunion spielte das Orchester Mozarts Kirchensonate (KV 263).
Abschließend sangen Chor und Gemeinde gemeinsam „Eine große Stadt ersteht“ (Satz Michael Witt) und „Ein Haus voll Glorie schauet“ (Satz Robert Schenk).
Der schlichte, in seiner Raumwirkung architektonisch schön gelungene Kirchraum (die Orgel in ihren Proportionen wirkt wie für diese Kirche entworfen), der trotz der hellen Fenster mit wenigen gelb und blauen Farbpunkten durch die hölzerne Decke Wärme ausstrahlt, wurde von der Musik durchflutet, denn die Gemeinde war sehr zahlreich erschienen und beteiligte sich erfreulich lautstark an den gemeinsamen Gesängen, obwohl so manches Gemeindemitglied fast 90 Minuten nur stehend mitfeiern konnte.
Nicht enden wollender Beifall nach dem Gottesdienst und die Worte mehrerer Gemeindemitglieder: 'Das war wunderschön' sind jedem mitwirkenden Musiker wohltuender Dank und ermunternder Ansporn.
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Rundfunkgottesdienst zu Christi Himmelfahrt in Maria Regina Martyrum
Der Gottesdienst an Christi Himmelfahrt wurde musikalisch mitgestaltet von der Ökumenische Seniorenkantorei (Leitung: Michael Witt), begleitet vom Bläserensemble unter der Leitung von Johann Plietzsch, an der Orgel Eckhard von Garnier. Die Toccata „Christ ist erstanden“ aus den „Cantiones gregorianae pro organo“ von Josef Ahrens (*1904 – †1997) und das Lied „Christ fuhr gen Himmel“ stimmte die Gemeinde auf das Hochfest ein.
Das Ordinarium war Wolfram Menschicks (*1937) „Missa dominicalis“ für Chor und Bläser, eine festlich-dichte, trotz der Instrumente besinnliche Komposition, die dem Wortgehalt Raum läßt.
Zum Credo erklang Christian Lahusens (*1886 – †1975) „Wir glauben Gott im höchsten Thron“ im Wechsel mit der Gemeinde und zur Kommunion Philipp Dulichius (*1562 – †1631) „Omnes gentes plaudite manibus“ für 8-stimmigen Doppelchor (wobei die Bläser den 2. Chor übernahmen).
Nach der Kommunion als Danklied sangen Chor und Gemeinde „Gen Himmel aufgefahren“ im Satz von Melchior Franck und zum Abschluss „Ihr Christen hoch erfreuet euch“ - im Satz von Michael Witt.
Zum Auszug spielte das Bläserensemble zusammen mit der Orgel den festlichen 'The Prince of Denmark's March' von Jeremiah Clarke (*1673 – †1707).
Pater Mertes gab in seiner Predigt dem Wort 'Himmelfahrt' eine neue Dimension. Er zitierte den 1945 in Plötzensee hingerichteten Helmuth James Graf von Moltke aus dessen Abschiedbrief im Angesicht des Todes an seine Frau und erklärte jeden Tod als 'Himmelfahrt' - welcher Mensch, der sich Christ nennt, kann diesen tröstlichen, die Trauer überwindenden Gedanken nicht nachvollziehen?
Maria Regina Martyrum und die in unmittelbarer Nähe gelegene evangelische Kirche sind den Opfern des Nationalsozialismus gewidmet - beide Kirchen berühren sich sozusagen mit der Hinrichtungsstätte 'Plötzensee' - ein 'Muss' für jeden Berlinbesucher, wie Pater Mertes abschließend anmahnte.
Es war ein festlicher, würdiger Himmelfahrtsgottesdienst, der nach Rückmeldung von Zuhörern am Radio auch so mitgefeiert werden konnte.
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Pfingstmontag – Dekanatstag in Kloster Lehnin
Zum Dekanatstag Brandenburg - Potsdam - Luckenwalde in Kloster Lehnin wurde der Festgottesdienst musikalisch zum zweiten Mal von der Ökumenischen Seniorenkantorei Berlin und dem Jungen Kammerorchester mitgestaltet. Die Solisten waren Katherina Müller (Sopran), Judith Utke (Alt), Kai Rotherberg (Tenor) und Jonathan de la Paz (Bass), an der Orgel Dr. Dietmar Hiller, die Gesamtleitung hatte DKM i.R. Michael Witt. Die Gemeindelieder begleitete Johannes Nitschke aus Brandenburg.
Das Ordinarium war Mozarts „Spatzenmesse in C-Dur“ (KV 220), zur Kommunion sang der Chor das „Ave verum“ (KV 618) und das Orchester spielte die Kirchensonate (KV 283). Die festlich-jubilierende Musik paßte so besonders gut zu diesem sonnigen Dekanatsfest.
Es war eine Freude, in der von der Architektur her so schlichten Zisterzienserkirche, die eine so wunderbare Akustik hat, betend zu musizieren, besonders, wenn so viele Dekanatsangehörige den großen Raum voll ausfüllen und anschließend ihrer Begeisterung freien Lauf lassen. Das herrliche Pfingstwetter in diesem Jahr tat ein Übriges, um den Tag unvergeßlich zu machen.
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Lange Nacht der Chöre in der Gethsemanekirche
Zum dritten Mal findet im Sommer in der Berliner Gethsemanekirche in Mitte eine 'Lange Nacht der Chöre' statt.
Ca. 500 Sänger in 16 Chören aus dem Kirchenkreis Berlin-Mitte stellten sich ab 18 Uhr in Kurzprogrammen interessierten Zuhörern vor.
Dieses Jahr nahm die Ökumenische Seniorenkantorei Berlin als recht junges (nicht nach Lebensalter gerechnetem) Mitglied im Kirchenkreis daran teil.
Der für uns neue Auftrittsort und die (programmmäßig bedingte) Eile, in der wir uns aufstellen mußten, um sofort einsatzbereit zu sein, war nicht ganz problemlos.
Wir sangen die Motette von Heinrich Schütz op. 13, Nr. 4 aus den „Zwölf geistlichen Gesängen“: „Unser Herr Jesus Christus in der Nacht, da er verraten ward“, dann „Kyrie“ und „Gloria“ aus der Orgelmesse f-moll von Josef Gabriel Rheinberger und abschließend das „Magnificat“ aus der „Marien-Vesper“ von Petr Eben, sozusagen ein Streifzug aus unserem Repertoire - für Zuhörer und Sänger, die vielleicht einen Neueinstieg im chorischen Bereich erwägen, bestimmt informativ und interessant.
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Konzertvesper in der Klosterkirche Neuzelle
Am 22. Juni 2008 war die 'Ökumenische Seniorenkantorei Berlin' zum zweiten Mal in der wunderschönen barocken Klosterkirche Neuzelle zu Gast, diesmal zu einer 'Festlichen Kirchenmusik', der Aufführung der „Vesperae solennes de Dominica“ (KV 321) von W. A. Mozart, entstanden in Salzburg im Jahre 1779. Die von Mozart vertonten Psalmen 109, 110, 111, 112 und 116 sowie das „Magnificat“ wurden eingeleitet durch ausgewählte Kirchensonaten. Das 'Ensemble für Alte Musik, Berlin' spielte auf historischen Instrumenten, die Solisten waren Christine Wolff (Sopran), Frederic Meylan (Altus), Matthias Bleidorn (Tenor) und Georg Witt (Bass), an der barocken 'Prozessionsorgel' Dr. Wolfgang Flügel. Die Gesamtleitung hatte DKM i. R. Michael Witt.
Der freudig-festliche Charakter der „Vesperae“, verschmelzt den 'stilo antico' und 'modernico' seiner Zeit. Dadurch entsteht eine sehr gestraffte Komposition, die im kurzen Wechsel zwischen Chor und Solisten den Psalmentext unterstreichend und hervorhebend darstellt. Lediglich im „Laudate Dominum“, der neapolitanischen Tradition folgend, gibt es ein virtuoses Sopransolo, das von Christine Wolff, die Zuhörer in den Bann schlagend, zauberhaft melodisch erklang, und das in einem architektonischen Rahmen, den man sich nicht besser dafür denken kann.
Die Kirchensonaten (KV 263, KV 274, KV 224) aus der späten Salzburger Zeit, (KV 68) und (KV 144) aus der frühesten Salzburger Zeit sowie (KV 336) aus der späteren Schaffensperiode) wurden ursprünglich als Epistelsonaten zu den Lesungen in der Messe gespielt - nicht oft gehörte musikalische Kleinodien, manchmal tänzerisch leicht, dann wieder schwungvoll oder gesanglich, die das Heiter-Fröhliche der „Vesperae“ nur unterstreichen.
Es ist ein Geschenk, in dieser schönen Kirche vor einem so interessierten Publikum diese herrliche Musik zum Klingen bringen zu dürfen.
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20. Juli - Saisonabschluss in St. Michael
Am 20. Juli 2008 feierte die Ökumenische Seniorenkantorei ihr 3. Sommerfest im Kirchgarten von St. Michael (Mitte).
Es begann mit einem durch 3 Kantaten von Dietrich Buxtehude musikalisch festlich gestalteten Gottesdienst, dem auch viele Gäste beiwohnten.
Buxtehude, 1637 im dänischen Helsingborg geboren, wirkte seit 1657 an der dortigen Marienkirche, ab 1660 an der deutschen Kirchengemeinde von Helsingborg als Organist. 1668 wurde er Nachfolger von Franz Tunder (*1614 – †1667) an St. Marien in Lübeck, wo er Tunders Abendmusiken weiterführte.
1705 legte Johann Sebastian Bach die mehr als 400 Kilometer von Arnstadt (Thüringen) nach Lübeck zu Fuß zurück, um sein musikalisches Vorbild Buxtehude zu hören. Der Aufenthalt in Lübeck bedeutete Bach so viel, dass er diesen 'Bildungsurlaub' eigenmächtig erheblich verlängerte.
1707 starb Buxtehude und wurde in der Marienkirche in Lübeck beigesetzt.
Seine zahlreichen Kantaten waren für den Gottesdienst bestimmt.
Am Sonntag erklangen unter der Leitung von Michael Witt die Kantaten „Jesu, meine Freude“ (BuxWV 60), „Lauda Sion Salvatorem“ (BuxWV 69) und „Mein Gemüt erfreuet sich“ (BuxWV 72). Streicher und Bläser begleiteten den Chor, am Continuo Dr. Dietmar Hiller, Susanne Wilsdorf (Sopran) und Martin Backhaus (Bass) waren die Solisten, an der Orgel KMD i.R. Joachim Vetter. „Dein Lob, Herr, ruft der Himmel aus“ als Eingangslied und „Erfreue dich, Himmel“ als Danklied entstammten dem Augsburger Gesangbuch 'Harpffen Davids' von 1669, das Kyrie „Herr Jesu, du bist unser Friede“ aus dem Gotteslob, das Glorialied „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ wurde - wie auch alle anderen Lieder - im Wechsel von Gemeinde und Chor im Satz von Johann Crüger (*1662 – †1649) gesungen - ebenso das Glaubenslied „Wir glauben Gott im höchsten Thron“ im Satz von Christian Lahusen (*1886 – †1975) und zum Sanctus „Heilig, heilig, heilig Gott“ als dreistimmiger Kanon von Paul Damjakob (*1979).
Das sich anschließende Sommerfest im stimmungsvollen Ruinengarten von St. Michael war ein gelungener, abwechslungsreicher Ausklang der 3. Seniorenkantoreisaison, eine kleine Husche, Weihwasser von oben, störte nur unwesentlich. Kulinarische Köstlichkeiten, ebenso einfallsreiche Rede- Mal- und theatralische Darbietungen konnten genossen werden und, ganz dick zu unterstreichen, DANK an alle, die durch ihre Hilfe dieses Sommerfest überhaupt ermöglicht haben.
Wir freuen uns auf die nächste Saison und wünschen für alle Mitglieder und Gäste: Gesundheit!
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31. August - Abendmahlsgottesdienst in St. Marien
Am 31. August wurde der Abendmahlsgottesdienst in der St. Marien-Kirche musikalische gestaltet von der Ökumenischen Seniorenkantorei unter der Leitung von Michael Witt, an der Orgel Martina Kürschner.
Das Eingangslied „Befiehl du deine Wege“ sang der Chor im Wechsel mit der Gemeinde im Satz von J. S. Bach, ebenso das auf den Predigttext einstimmende Lied „Wer nur den lieben Gott läßt walten“.
Das Ordinarium erklang im Satz des ungarischen Komponisten Lajos Bárdos, seiner „Missa tertia“ aus dem Jahre 1944, die Gregorianik mit ungarischer Folklore verhalten jubelnd und im „dona nobis pacem“ - man bedenke das Jahr der Entstehung - innig flehend verbindet.
Die Taufe eines kleinen Mädchens, Lidia, deutsch-polnischer Abstimmung, verlieh dem Gottesdienst ein heiteres, hoffnungsvoll zukunftsorientiertes Gepräge. Der Taufspruch, den die Eltern ausgesucht hatten, wurde musikalisch von einem kleinen Chor dargeboten, „Hebe deine Augen auf“ aus Felix-Mendelssohns Oratorium: 'Elias'.
Das Credo-Lied war Christian Lahusens Satz zu „Wir glauben Gott im höchsten Thron“ und das Schlußlied „Danket dem Herren“ im Satz von Heinrich von Herzogenberg, beides wieder als Wechselgesang zwischen Gemeinde und Chor.
Die Abendmahlsfeier wurde begleitet durch das „Magnificat“ von Alan Wilson aus dem Jahr 1981, eine musikalisch schlichte, aber eindrucksvolle Komposition.
Der Denkanstoß der Predigt: 'Denkt nicht, ihr könnt nichts bewirken zur Erhaltung der Schöpfung, solche Gedanken sind Teufelswerk', sollte jeden nicht nur die Woche hindurch begleiten.
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13. September 'Tag des offenen Denkmals' in Berlin-Mitte
Die St. Petri-St. Marien Gemeinde in Berlin-Mitte hat unserer Chorgemeinschaft von Anfang an in ihrem Kirchsaal eine Heimat geboten, in der wir proben, unsere geselligen Zusammenkünfte abhalten, feiern können und - das sei dankbar gesagt - wo wir uns sehr wohl fühlen.
Deshalb war es für uns eine Selbstverständlichkeit, der Bitte von Pfarrer Reichmayr nachzukommen, am 'Tag des Denkmals' auf der Fischerinsel einen musikalischen Beitrag beizusteuern. Damit sollte zur Besichtigung neuer Ausgrabungen der Fundamente längst vergessener Bauwerke eingeladen werden. Spuren der alten Petrikirche und einer Lateinschule aus dem 14. Jh., sowie über 2000 Bestattungen sind gefunden worden.
Um 1230 lag auf einer Sandkuppe der Berliner Insel, auf der noch heute die Nikolaikirche steht, das urspr. Zentrum Berlins, auf der gleichen Insel wurde die Neustadt von Berlin mit der Marienkirche gegründet - es war der Bereich der Kaufleute. Die wendische Kernsiedlung auf der Cöllner Insel entstand ebenfalls auf einer Sandkuppe, auf der sich die Petrikirche befand - dort lebten die Fischer (daher die Namensgebung der Kirche).
Dem Anlaß entsprechend sangen wir geistliche Musik: „Lobe den Herren“ im Satz von J. S. Bach, dann - passend zur Ausgrabung der Lateinschule „Cantate domino“ von Johann Crüger, der ja als Kantor der Nicolai-Kirche, deren Doppeltürme in unserem Blickfeld lagen, zu diesem Ort gehörte. Dann folgten - unterbrochen von den Klängen eines Bläserensembles, das die Zuhörer zum Mitsingen veranlaßte - Volkslieder: „All' mein Gedanken, die ich hab“, „Ännchen von Tharau“ etc. Den Abschluss bildete der Wunsch „Da pacem Domine“ im kunstvollen Kanon von Melchior Franck.
Ein früher, kühler Septembermorgen, die Sonne strahlte zwar, wärmte aber nicht mehr so wie im Sommer, der Himmel von einem wundervollen Blau, wolkenlos - insgesamt ein schöner, heiterer Samstagbeginn mit überraschend vielen Zuhörern, die mit Kind und Kegel schon zu so früher Stunde den Beginn des 'Tags des offenen Denkmals' miterlebten.
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Am 14. September, dem Welt-Alzheimertag, hat die Ökumenische Seniorenkantorei unter der Leitung von Michael Witt (DKM i.R.) den ökumenischen Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, der von Superintendent Wolfgang Barthen und Dekan Rainer Lau zelebriert wurde, musikalisch mitgestaltet, an der Orgel LKMD i.R. Christian Schlicke.