Checksymbol am ausgewählten Zustand

Tagebuch 2009


Die Ereignisse im Detail …

25. Januar - Samariter-Kirche

Am 3. Sonntag nach Epiphanias wurde der Gottesdienst in der Samariter-Kirche musikalisch gestaltet von der Ökumenischen Seniorenkantorei gemeinsam mit Instrumentalisten und den Solisten Heike Peetz (Sopran), Dörthe Haring (Alt), Kai Rotherberg (Tenor) und Georg Witt (Bass), an der Orgel Ulrike Blume: die Leitung hatte Michael Witt.

Das Eingangslied war „Lobt Gott, den Herrn“ im Satz von Melchior Vulpius, gefolgt von J. S. Bachs „Gloria in excelsis Deo“. Im Wechsel mit der Gemeinde sangen wir „O Jesu Christe, wahres Licht“, vertont von Leo Reichert (1978).

Die Predigt bezog sich auf die anschließende Kantate von J. S. Bach (BWV 111) „Was mein Gott will, das g'scheh allzeit“, die er zum 3. Sonntag nach Epiphanias 1725 komponiert hatte - eine interpretierende Einführung zur barocken Musik und zum geistigen Gehalt der Komposition - gegenwartsbezogen eine Mahnung, Mut, Demut, Gottvertrauen nicht zu verlieren: „Wer das begehrt, dem wird's gewährt, drauf sprech ich fröhlich: Amen“.

Die Worte der Predigt kamen auch bei den Ausführenden an, die Solisten intonierten sowohl das „Entsetzte dich, mein Herze, nicht“ als auch das Duett „So geh ich mit beherzten Schritten“ hörbar - vokal und instrumental eindrucksvoll nachvollziehbar.

Zum Abschluss erklang „Nun laßt uns Gott dem Herren Dank sagen“ (J. Crüger, J. S. Bach) abwechselnd mit der Gemeinde.
Die Gemeinde bedankte sich mit viel Beifall für unseren Gesang - das freut und macht Mut zum Weitermachen.


22. Februar - St. Marien - Reinickendorf

22. Februar 2009 - Hochamt in St. Marien (Reinickendorf) „Singt dem Herrn ein neues Lied, niemand soll's euch wehren“ - das Eingangslied zum Hochamt in St. Marien endet: „Darum laßt uns Lob und Preis vor sein Antlitz bringen und auf seines Worts Geheiß neue Lieder singen. Allsoweit die Sonne sieht, singt dem Herrn ein neues Lied“.

Unter diesem Motto sang die „Ökumenische Seniorenkantorei“ als Ordinarium unter der Leitung von DKM i.R. Michael Witt die Messe von Joseph Gabriel Rheinberger für Orgel und 4-stimmigen Chor in f-Moll, an der Orgel: Martin Rathmann.
Das Danklied nach der Kommunion ließ trotz der schönen gemeinsamen Feier Traurigkeit aufkommen: „Du bist das Licht, schenkst uns das Leben, du holst die Welt aus ihrem Tod, gibst deinen Sohn in unsre Hände. Er ist das Brot, das uns vereint.“ Wie gerne würden wir das auch gemeinsam zelebrieren dürfen.
Das herzerfrischende Orgelnachspiel, sehr passend zum Faschingssonntag „Suonata“ von Vincenzo Antonio Petrali (geb. in Crema 1832, gest. in Bergamo 1889) ließ uns dann doch beschwingt den schönen Gottesdienst verlassen. Der Pfarrer und die Gemeinde bedankten sich nicht nur durch Applaus und dem Wunsch, uns wiederzuhören, sondern auch durch eine Kollekte für unsere Arbeit.

Zum Weiterdenken in der nächsten Woche ein Satz aus der Predigt von Pfarrer und Konsistorialrat Michael Silvers: „Gib Deine Hand dem Aussätzigen, dem aus der Gemeinschaft Aus-Gesetzten“.


22. März - Einführung in das Passionskonzert

Am Sonntag, dem 22. März 2009 um 19.30 Uhr, erklingt in der katholischen Pfarrkirche „Ss. Corpus Christi“ (Conrad-Blenkle-Str. 64, nahe der S-Bahn Landsberger Allee) das erste von Georg Friedrich Händel komponierte Oratorium: Die „Johannespassion“ für Soli, Chor und Orchester unter der Leitung von DKM i.R. Michael Witt.
Die Passion entstand 1704, Händel war gerade 19 Jahre alt. Die Uraufführung fand im Entstehungsjahr in Hamburg statt - Händels damaliger Wirkungsstätte.

Die Urheberschaft wird unter Musikwissenschaftlern zwar immer noch diskutiert; jedoch allein die Tatsache, dass Johann Mattheson, der zu Händels Zeiten berühmteste Theoretiker und Musikschriftsteller, in seinem Werk dieser Passion eine 50 Seiten lange negative Kritik widmet, legt es nahe, dass dieses Werk wirklich von Händel stammt - die Rivalität zwischen Mattheson als Komponist und Händel war bekannt.

Der Text der Passion wurde von dem Advokaten Ch.H. Postel zusammengestellt, der sich eng an den Originaltext des Johannes-Evangeliums hält, lediglich kleine Einschübe erläuternden Charakters hinzufügt.

Dieses Jugendwerk Händels verrät schon sein sicheres dramatisches Gespür, die rasche Abfolge von Orchester-Ritornellen, Rezitativen, Arien und Chören ermöglichen eine realistische und effektvolle Darstellung des Geschehens.

Der Aufführungsort - Ss. Corpus Christi - , diese zunächst unscheinbar in einer Häuserzeile eingebettete Kirche, die dann, wenn man sie betritt, jeden durch ihre überwältigende Größe im neogotischen Stil beeindruckt, hat einen erinnernden und verbindenden Effekt: Im Jahre 1973 hat hier Michael Witt diese Passion in ökumenischer Zusammenarbeit mit dem Chor der Corpus-Christi-Kirche und Sängerinnen und Sängern aus seinem damaligen Wirkungsbereich aufgeführt. Zu DDR-Zeiten wurden hier die großen Chorkonzerte des Domchores von St. Hedwig aufgeführt, für die die Kathedrale nicht genug Platz bot, so z.B. Verdis „Requiem“, Dvořáks „Stabat mater“ und Mendelssohns „Elias“. Der ausführende Chor ist diesmal die „Ökumenische Seniorenkantorei Berlin“.

Es wäre verwegen, zu erwarten, dass die Kirche bei unserem Auftritt voll sein wird - 800 Zuhörer, das schafft heute kaum ein Chor mehr - aber über eine rege Zuhörerschaft würden wir uns doch freuen.


22. März - Passionskonzert

Zum 3. Passionskonzert der Ökumenischen Seniorenkantorei 2009 erklang in der Kirche Ss. Corpus Christi die Johannespassion von Georg Friedrich Händel aus dem Jahr 1704 für Soli, Chor und Orchester.
Die Solisten der Aufführung waren Susanne Hammer und Susanne Wilsdorf (Sopran), Frederic Meylan (Alt), Christoph Burmester und Christoph Leonhard (Tenor) sowie Georg Witt (Bass), das Orchester das Ensemble für Alte Musik: Gesamtleitung: DKM i.R. Michael Witt.

Georg Friedrich Händel komponierte sein erstes Oratorium im Alter von 19 Jahren. Die Uraufführung fand am Karfreitag des Jahres 1704 in Hamburg, der damaligen Wirkungsstätte Händels statt.

Die Urheberschaft wird unter Musikwissenschaftlern zwar immer noch diskutiert, doch allein die Tatsache, dass Johann Mattheson, der zu Händels Zeit berühmteste Musiktheoretiker und -schriftsteller, der Passion in seinem Werk eine 50 Seiten lange negative Kritik widmet, legt es nahe, dass dieses Werk wirklich von Händel stammt. So kritisiert Mattheson unter anderem, dass Händel mit ungewöhnlich starken expressiven Effekten arbeitet, z.B. gleich zu Beginn, wenn er die Evangelisten die Geißelung geradezu darstellen lässt, was aus heutiger Sicht gerade zu den positiven Momenten des Werkes gehört. Nun, die Rivalität zwischen Mattheson als Komponist und Händel war bekannt.

Der Text der Passion wurde von dem Advokaten Ch. H. Postel verfasst, der sich eng an den Originaltext des Johannesevangeliums hält. Er beschränkt sich - abgesehen von 12 Arien oder Duetten, die das Geschehen innehaltend betrachten - auf das 19. Kapitel des Johannesevangeliums und lässt den ersten Teil des Passionsberichte weg. So entsteht eine in ihrem Umfang angemessene gottesdienstliche Karfreitagsmusik.

Dieses Jugendwerk Händels verrät schon sein sicheres dramatisches Gespür, die rasche Abfolge von Orchester-Ritornellen, Rezitativen, Arien und Chören ermöglichen eine realistische und effektvolle Darstellung des Geschehens. Das Werk fasziniert heute durch seine Natürlichkeit und jugendlich frischer Tonsprache.

Die Zuhörer in der Kirche Ss. Corpus Christi spendeten unserer Aufführung impulsiv regen Applaus. Wir sollten doch bitte öfter dort singen.


Ostermontag - Festgottesdienst in St. Dominikus

Am Ostermontag wurde die Festmesse musikalisch von der Ökumenischen Seniorenkantorei gestaltet. Die Solisten waren Christine Wolff (Sopran), Dörte Haring (Alt), Matthias Bleidorn (Tenor) und Martin Backhaus (Bass), an der Orgel: Wolfgang Flügel; die Gesamtleitung hatte DKM i.R. Michael Witt.
Das Eingangslied „Gelobt sei Gott im höchsten Thron“ im Satz von Melchior Vulpius sang der Chor gemeinsam mit der Gemeinde.
Es folgte als Ordinarium die „Dominicusmesse“ (KV 66) von W.A. Mozart für Soli Chor und Orchester.
Die „Dominicusmesse“ entstand 1769 in Salzburg - Mozart war gerade 13 Jahre alt. Er komponierte sie zur Primiz Cajetan Hagenauers, dem Sohn des Besitzers von Mozarts Geburtshaus, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband. Hagenauer trat 1764 in das Benediktinerkloster St. Peter ein und wählte als Ordensbruder den Namen Dominikus. Zu Ehren seiner Priesterweihe wurde die Dominicusmesse 1769 in St. Peter uraufgeführt. Es ist eine „feierliche Messe“ mit großer, auch Blechbläser und Holzbläser heranziehenden Besetzung, wie sie zu kirchlichen Hochfesten und anderen besonders repräsentativen geistlichen Anlässen zelebriert wurde. Die langsame Einleitung des „Kyrie“ und die ausführlichen Fugen am Ende von „Gloria“ und „Credo“ (letzteres wurde am Ostermonat aus Zeitgründen nicht gesungen) betonen diesen solemnen Charakter.
Zur Gabenbereitung erklang „Christ ist auferstanden“ im Satz von Johanna Schell im Wechsel zwischen Chor und Gemeinde und nach der Kommunion als Danklied „Preis dem Todesüberwinder“ im Satz von Michael Witt.
Christus ist bei uns - so möchte ich einen Predigtgedanken beschreiben - auch wenn wir, wie die zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus, uns zunächst auf einem Irrweg befinden. Er begleitet uns auch dann.
Zur Kommunionausteilung spielte das Orchester die Kirchensonate C-Dur (KV 329).
Den österlich frohen Abschluss bildete das „Regina coeli“ von Mozart, (KV 127). Der herrlich strahlende Sopran von Christine Wolff mit ihrer Interpretation des „Freu dich, Königin des Himmels, Halleluja - er ist auferstanden!“ entzündete in jedem Zuhörer nachvollziehbar wahren Osterjubel.
Schon der Empfang, der uns in der St. Dominikus-Kirche bereitet wurde, zeigte, dass wir willkommen waren, der mehrfache Beifall und die wiederholt dankenden Worte für unseren Einsatz berührten auch uns freudig und anfeuernd - wie schön, so viel Freude weitergeben zu können.


26. April - Konfirmation in der Apostel-Paulus-Kirche in Schöneberg

Der feierliche Konfirmationsgottesdienst in der Apostel-Paulus-Kirche wurde musikalisch von drei unterschiedlichen Ensembles gestaltet: dem Posaunenchor Berlin-Friedenau unter der Leitung von Hille Schulz, der Singegruppe der Gemeinde unter der Leitung von Martin Hoffmann und der Ökumenischen Seniorenkantorei unter der Leitung von DKM i.R. Michael Witt; die Orgel spielte Harald Berghausen.

Der Posaunenchor spielte Werke von Traugott Fünfgeld im Stil von Georg Friedrich Händel, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Heinrich Schütz und Gottfried Heinrich Stoelzels.
Die Singegruppe intonierte Lieder aus dem EG, die sich inhaltlich auf die von den Konfirmandinnen und Konfirmanden erarbeiteten Glaubensfragen bezogen, die Ökumenische Seniorenkantorei betonte den Akzent der Glaubenssicherheit mit dem aus dem 23. Psalm vertonten Satz von Josef Haydn: „Der Herr ist mein getreuer Hirt“.
Anschließend erklang das „Kyrie“ und „Gloria“ aus Josef Rheinbergers f-moll-Messe.

Der Predigttext, bezogen auf Jakobs Traumgesicht der Himmelleiter und dem Versprechen Gottes, ihn und seine zahlreiche Nachkommenschaft zu segnen, ermunterte die Konfirmandinnen und Konfirmanden zu neuen Wegen und mutigen Entscheidungen. Die Lieder „Vertraut den neuen Wegen, die der Herr uns weist“, „Der Himmel, der ist, ist nicht der Himmel, der kommt“ unterstrichen diese Aufforderung.

Bei der Austeilung des Abendsmahls sang die Ökumenische Seniorenkantorei die Einsetzungsworte in der Vertonung von Heinrich Schütz.

„Kommt mit Gaben und Lobgesang, jubelt laut und sagt fröhlich Dank“ - das Gemeindelied zum Abschluss betonte nochmals die freudige Stimmung dieses schönen Gottesdienstes. Gottfried Heinrich Stoelzels Satz von „Ich freue mich im Herrn“, gespielt vom Posaunenchor, begleitete den festlichen Auszug.
Die volle Kirche, die Mitfeier und -freude der Gemeinde, die Engagiertheit aller Beteiligten, verspricht nur Gutes für die Zukunft der Apostel-Paulus-Kirche.


15. Mai - Dankgottesdienst in Heilige Familie, Pankow

Am 15. Mai fand in der Gemeinde „Heilige Familie“ ein Dankgottesdienst anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Seniorenbegegnungsstätte statt.

Die musikalische Gestaltung übernahm die „Ökumenische Seniorenkantorei“ unter der Leitung von DKM i.R. Michael Witt übernommen, an der Orgel Sebastian Sommer.
Das Ordinarium war die „Missa tertia“ von Lajos Bárdos aus dem Jahre 1944. Der ungarische Komponist (*1899 – †1986) verbindet in ihr Puszta-Klänge seiner Heimat mit Gregorianik in schlichter, doch volltönender anrührender Musik.

Zusätzlich zu den Gemeindeliedern erklang zur Gabenbereitung „Gelobt sei Gott im höchsten Thron“ im Satz von Melchior Vulpius und den Kommuniongang begleitete das „Regina coeli, laetare“ von Johann Valentin Rathgeber (*1682 – †1750). Rathgeber studierte in Würzburg zunächst Theologie, arbeitet dann als Schulmeister und Organist, bis er 1707 in das Benediktinerkloster Banz eintrat und dort als Prediger und Regens chori wirkte. 1729 bat er um ein Studienjahr, um sich kompositorisch weiterbilden zu können. Das wurde ihm verwehrt, so dass er das Kloster ohne Erlaubnis verließ, 1738 aber zurückkehrte, mittlerweile als Komponist anerkannt und zu seiner Zeit hochgeachtet. Er selbst charakterisierte seinen Kompositionsstil folgendermaßen: 'Nicht ein außergewöhnliches Kunstwerk habe ich mir vorgestellt, sondern ein Werk voll lieblicher Harmonie, die dem Zuhörer ja sowieso meist besser gefällt, als eine kunstvolle handwerkliche Arbeit.'

Dompropst Stefan Dybowski stellte seine Predigt unter das Thema „Dankeschön“ und „Liebe“, Dank für die so blühende Arbeit der Seniorenbegegnungsstätte und Gedanken zur Liebe auch im Seniorenalter und was jüngere Menschen daraus lernen können - Widerspiegelung von Innen und Außen, Mut zur Entscheidung, denn Liebe verlangt Entscheidung und Erlebnis der barmherzigen, verwöhnenden Liebe, die ein Spiegel der göttlichen Liebe ist.

Zum Ausklang spielte Sebastian Sommer eine Improvisation zum Lied „Befiehl du meine Wege“.
Es war uns eine Freude, an diesem schönen Dankgottesdienst teilnehmen zu dürfen.


21. Mai - Christi Himmelfahrt in St. Marien, Mitte

Christi Himmelfahrt - musizierten wir, die Ökumenische Seniorenkantorei, zusammen mit einem Bläserensemble unter der Leitung von Johann Plietzsch im Abendmahlsgottesdienst in der St. Marienkirche, Berlin Mitte, an der Orgel Martina Kürschner, die Gesamtleitung hatte DKM i.R. Michael Witt.
Nach dem Eingangslied „Gen Himmel aufgefahren ist“ - alternierend gesungen im Satz von Melchior Franck - erklang die Motette über den 150. Psalm für Chor und Bläser von Arnold Mendelssohn.
Das Wochenlied „Wir danken dir, Herr Jesu Christ“ sangen Gemeinde und Chor abwechselnd im Satz von Johann Sebastian Bach.

Das Ordinarium war die „Missa dominicalis“ von Wolfram Menschick, DKM i.R. in Eichstätt.
Superintendent i.R. Joachim Koppehl formulierte in seiner Predigt den „Himmel“ nicht als Ort, sondern als Zustand, nicht oben - der „Himmel“ ist innerlich erfahrbar. Die Überlieferungen in den Evangelien seien keine historischen Dokumente, sondern „Poesie des Glaubens“. Seine vehement geäußerte Enttäuschung über den Ausgang der „Pro Reli“-Wahl war zugleich ein Appell an alle Christen, nicht untätig zu bleiben, sondern sich stärker zu engagieren.

Zum Abendmahl erklang die doppelchörige Motette „Omnes gentes plaudite manibus“ von Philipp Dulichius. Trotz eingerüsteter Kirche und Orgel konnte man sich an den inspirierten Improvisationen von Martina Kürschner erfreuen.

Die Gemeinde bedankte sich bei uns mit viel Applaus.


Pfingstmontag in Neuzelle

Am Pfingstmontag - nun schon zum dritten Mal - sang die Ökumenische Seniorenkantorei in der Stiftskirche Neuzelle. Wir gestalteten musikalisch das Hochamt, zusammen mit einem jungen kleinen Streicherensemble, den beiden Sopranistinnen Niniane Rheinfurth und Renée Pietsch, an der Orgel KMD Christian Schlicke, die Gesamtleitung hatte DKM i.R. Michael Witt.

Das Eingangslied war „Komm, Heiliger Geist“ im Satz von Johann Sebastian Bach wechselnd mit der Gemeinde.
Als Ordinarium wurde die „Missa brevis in F“, eine der sog. Jugendmessen von Joseph Haydn für 2 Violinen, Basso continuo und 2 Sopransolisten gesungen. Er schrieb sie wahrscheinlich 1749, als er noch Sängerknabe in Wien war und vom Domkapellmeister Georg Reutter im Komponieren unterrichtet wurde. Chor und Solisten wechseln sich ständig ab, der Messtext ist oft auf die einzelnen Stimmen verteilt, so dass 'brevis' absolut stimmig ist. Die Annahme, dass Haydn die Messe für sich und seinen Bruder Michael komponierte, ist nicht von der Hand zu weisen, beide waren zu dieser Zeit Wiener Sängerknaben.

Zur Gabenbereitung erklang die Antiphon „Regina coeli, laetare“ von Johann Valentin Rathgeber, die Kommunion begleitete die Kirchensonate in F (KV 224) von Wolfgang Amadeus Mozart.

Mit dem Gemeindelied „Der Geist des Herrn erfüllt das All“ wurde nochmals dem Pfingstgeschehen Preis, Dank und Lob gesungen.
Die abschließende Orgelmusik von Felix Mendelssohn-Bartholdy unterstrich den festlichen Charakter des Hochamtes.

Ein besonderer Dank gilt Pfarrer Florian, der uns wieder mit einem anschließenden Grillimbiss und Getränken freundlich versorgte, das Wetter (bei der Anreise musste man Sorge haben, ob ein Aufenthalt im Garten möglich sein würde) hatte ein Einsehen, die Sonne schien sogar richtig warm. Ein sehr schöner Pfingstmontag, der uns in froher Erinnerung bleiben wird.


21. Juni, 1. Juli, 4. Juli

Die Daten allein beweisen, wie arbeitsreich die letzen Wochen für die Ökumenische Seniorenkantorei unter der Leitung von DKM i.R. Michael Witt war. Am 21. Juni sangen wir zum Fête de la musique in der St. Hedwigs-Kathedrale die f-moll Orgelmesse von Josef Rheinberger, an der Orgel Dr. Wolfgang Flügel. Leider muss gesagt werden, dass es nicht eine unserer besten Leistungen war - aber Selbstkritik ist vielleicht, nach der eigenen Enttäuschung, ein Ansporn für die Zukunft.

Am 1. Juli gestalteten wir die Messe bei der Seniorenwallfahrt des Erzbistums Berlin nach Alt-Buchhorst, an der Orgel Martin Ludwig. Das Eingangslied wurde im Wechsel mit der Gemeinde im Satz von Sethus Calvisius gesungen. Das Ordinarium war die „Paulus-Messe“ (Chorsatz Michael Witt), zur Gabenbereitung und zum Kommuniongang erklangen Chorsätze von Josef Haydn (Psalm 23, „Der Herr ist mein getreuer Hirt“, „Mein Gott, wie schön ist deine Welt“ und „Gott hat das erste Wort“).
Bei strahlendem Sommerwetter waren die (nicht nur) Senioren so zahlreich erschienen, dass man darum bangte, dass auch alle nach der Messe gesättigt werden konnten - die Sorge war unnötig. Wenn denn die Zahlen der angemeldeten (500) und dann gekommenen Wallfahrer (1100) richtig waren, haben wir eine wunderbare Reisvermehrung erlebt. Und der Chorklang - unter freiem Himmel und mit Mikrofonanlage - war erfreulich und wurde von den Veranstaltern und dem Kardinal mit Dank, von den Anwesenden mit viel Beifall bedacht.

Zum zweiten Male luden die Berliner Kirchen ein zum ökumenischen Fest der Kirchen zwischen Alexanderplatz, Marienkirche und Rotem Rathaus. Und wir nahmen auch zum 2. Mal daran Teil. Vor drei Jahren sangen wir Petr Ebens „Marien-Vesper“, dieses Jahr unter dem Motto „Magnificat“, begleitet vom Collegium Musicum die „Vesperae solennes de Dominica“ von W. A. Mozart (KV 321). Die Solisten waren Christine Wolff (Sopran), Judith Utke (Alt), Ralph Eschrig (Tenor) und Matthias Weichert (Bass), Continuo (Dr. Wolfgang Flügel). Eingeleitet wurde die Vesper mit der Kirchensonate von W.A. Mozart C-Dur (KV 263).

Die Marienkirche war sehr gut gefüllt und trotz eines Patzers im Chor dankten die Zuhörer lautstark für unseren musikalischen Beitrag.


19. Juli, Gottesdienst in St. Michael

Zum Abschluss der Chorsaison 2008/2009 sang die Ökumenische Seniorenkantorei nun schon traditionell in der St. Michaelskirche in Mitte. Die Ausführenden waren Niniane Rheinfurth und Renée Pietsch (Sopran), ein kleines Streicherensemble und an der Orgel Deborah Hödtke (14 Jahre alt), die Gesamtleitung hatte DKM i.R. Michael Witt.

Als Eingangslied erklang im Wechsel mit der Gemeinde „Nun jauchzt dem Herren alle Welt“ im Satz von Michael Witt. Das Ordinarium war die Jugendmesse von Josef Haydn, „Missa brevis in F“ für 2 Violinen, Basso continuo und 2 Sopranstimmen eine fröhliche, beschwingte Messe, so recht passend zu dieser sommerlichen, Urlaub und Entspannung verheißende Zeit, die oft unter dem Motto begonnen wird: ab jetzt wird alles anders.

So war auch der Tenor der Predigt darauf abgestimmt: „Gib, dass wir die Gewohnheiten des alten Menschen ablegen und als neue Menschen leben“.
Einige Irritationen gab es im Vorfeld, eine Sopranistin erschien erst zum Beginn der Messe (man kann nur sagen: bloß gut, dass sie dann kam und auch stimmlich nicht irritiert war), die zweite Panne: die 2. Violine erschien gar nicht. Aber trotzdem gelang es, der Messfeier einen wohlklingenden, freudigen Rahmen zu geben, was auch die mitfeiernde Gemeinde mit Beifall, der Dompropst Stefan Dybowski mit dankenden Worten belohnte.

Das Orgelnachspiel, eine Komposition von Charles Tournemire, einem Schüler von César Franck und Charles-Marie Widor, wurde von der jungen Organistin bravourös musiziert - eine Wohltat, diesen Klängen zu lauschen.

Hymne der ÖSK
Hymne für die Ökumenische Seniorenkantorei von M. Thöne
Foto © 2009 ÖSK

Nach dem Gottesdienst feierten wir - nun schon zum vierten Mal - im lauschigen Ruinengarten der Kirche unser Sommerfest mit kulinarischen und kulturellen Genüssen; so gab es u.a. eine Uraufführung. Herr Thöne machte uns das Geschenk eines für die Ökumenische Seniorenkantorei komponierten Kanons: „Wir sind die Jüngsten nicht, können nicht mehr springen, doch eines können wir: Singen!“, eine ganz reizende Geste, die wir dankend als „Opus 1“ in unsere Chronik aufnehmen (obwohl „Opus 1“ wohl nicht ganz stimmt, wenn man an die zahlreichen Sätze für den Chor von Michael Witt denkt, da haben wir nicht aufgepasst und nicht mitgezählt).

Petrus hatte uns nicht im Stich gelassen, die wenigen Tropfen, die mal vom Himmel fielen, konnten uns nicht verdrießen und - obwohl schon etwas zusammengeschmolzen, was die Anzahl der Chorsänger anbetraf - sangen wir doch noch einige Volkslieder in vierstimmigen Sätzen, schließlich war es ein Chorsommerfest.

Wenn man an das vorige Jahr zurückdenkt, wo unser Chorleiter uns nach schwerer Operation das erste Mal wieder dirigierte, können wir nur sagen: „Deo gratias!“ und hoffen, dass wir noch viele Sommerfeste so fröhlich gemeinsam feiern können.


30. August - Goldene Konfirmation in der Gethsemane-Kirche

Am 30. August diesen Jahres feierte die Gemeinde die Goldene Konfirmation von zwölf Jubilaren. Sie waren der Einladung zu dieser Feier gefolgt. Die Kirchenmusikerin, Frau Elisabeth Kaiser, hatte die Verbindung zu unserem Dirigenten, Herrn Michael Witt, aufgenommen, sodass unser Chor den Gottesdienst unter seiner Leitung musikalisch begleiteten konnte.

Nach dem Glockengeläut der berühmten Kirche und unter den Klängen eines Andante für Orgel von Felix-Mendelsohn-Bartholdy zogen die Konfirmanden, geleitet von Pfarrer Christian Zeiske und begleitet vom Gemeindekirchenrat, feierlich in die Kirche ein. Die Gemeinde hatte sich erhoben und ehrte so die Wiederholung der Konfirmation durch zwölf ihrer Gemeindeglieder. Das Eingangslied „Lobe den Herren“ sang die Gemeinde im Wechsel mit dem Chor in einem Satz von Johann Sebastian Bach.

Die Psalmvertonung des 23.Psalms von Joseph Haydn, aufgeführt als Introitus, und der Choral „Nun danket alle Gott“ als Kyrie und Gloria, wieder im Wechsel mit der Gemeinde gesungen, führte das Thema Loben und Danken fort, das diesen Gottesdienst und auch die Predigt kennzeichnete.

Als Graduale erklang eines der zwanzig von Max Reger 1914 komponierten Responsorien, nämlich „Dein Wort, Herr, bleibet ewig“, womit die eigentliche Amtshandlung eingeleitet wurde.
Nach der Predigt sang der Chor wieder ein Werk von Josef Haydn: „Gott hat das erste und letzte Wort“. Währen der Austeilung des Abendmahls erklang das „Ave verum“ von William Byrd.

In diesem Gottesdienst konnte man sich als Chorsänger zur Gemeinde gehörig fühlen, so herzlich und dankbar wurden wir begrüßt und einbezogen, und so fröhlich wurden wir Zeugen des Geschehens. Mehrmals wurde von der 'Ehre' gesprochen, die unser Auftreten für die Gemeinde sei - das haben wir denn doch nur leicht schmunzelnd akzeptiert.

Reinhard Luschert


6. September - Abendmahlsgottesdienst in St. Marien

2009-09-06 Chor und Altar St-Marien
Die ÖSK vor dem Altar in St. Marien – Berlin

Vor exakt 50 Jahren übernahm Michael Witt als Theologiestudent der Humboldt-Universität die Leitung seines ersten Chores - die Kurrende der evangelischen Studentengemeinde. Aus diesem Anlass lud er zu einem Jubiläumstreffen ein, bei dem natürlich gesungen werden sollte, und zwar in St. Marien (Mitte). Auf dem Programm standen Kompositionen von Bach, Schütz und Crüger, für erfahrene Chorsänger nicht kompliziert, aber gewagt war dieses Unternehmen für ein Wochenende doch schon.

Es kamen viele, aber waren die damaligen Mitglieder noch bei Stimme? Sicherheitshalber wurde die (bisher) letzte Chorgründung von Michael Witt 'dienstverpflichtet', die „Ökumenische Seniorenkantorei“, die sich gerne bereit fand, sich bei diesem „50-jährigen Sängertreffen“ einbinden zu lassen. Es erwies sich sehr bald, dass die 'Ehemaligen' aus der Kurrende nicht nur noch bei Stimme waren und darüber hinaus auch über die notwendige Flexibilität verfügten, ihrem ehemaligen Chorleiter zu folgen - schlichtweg, ein gemeinsamer Chorklang kam auf, der nur einmal wieder beweist, dass der Chorleiter eben doch seine prägende Wirkung auf die Chorsängerinnen und -sänger hat. Und das über die Zeit von 50 Jahren.

Der Abendmahlsgottesdienst in der St. Marienkirche wurde von Martina Kürschner an der Orgel mit Bachschen Klängen (Präludium und Fuge in C), hinführend auf die folgende Musik, eingeleitet.
Das Eingangslied „Wohl denen, die da wandeln“ erklang im Wechsel mit der Gemeinde im Satz von Heinrich Schütz, gefolgt von Johann Crügers „Allein Gott in der Höh“.

Das Predigtlied, die Bachkantate „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“, (BWV 137) Eingangschor, Altarie und Duett leitete die Predigt ein, die sich inhaltlich interpretierend auf den Kantatentext bezog und die emotionale und betende Rolle der Musik für „Andacht und Segen“ betonte. Das „Amen“ als Predigtausklang überließ Pfarrer Johannes Krug der Tenorarie sowie dem Schlusschor der Bachkantate: „Lobe den Herren, der deinen Stand sichtbar gesegnet“ sowie dem machtvollen Choral „Lobe den Herren, was in mir ist lobe den Namen“. Heike Peetz (Sopran), Judith Uke (Alt), Christoph Leonhard (Tenor) und Georg Witt (Bass) waren die solistischen Interpreten.

Das Abendmahl begleitete das Wochenlied „Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ“ und zum Ausklang als Danklied sangen wieder Chor und Gemeinde im Wechsel „Nun danket alle Gott“, beides im Satz von J. S. Bach.

Ein besonderer Dank sei der „Domkapelle“ geschuldet, u.a. Mitglieder der Staatskapelle, die ihre Souveränität in diesem Gottesdienst „Gott zu Ehren“ voll einbrachten ebenso wie Dr. Wolfgang Flügel am Continuo.

Frau Kürschner improvisierte als Nachspiel noch einmal „Lobe den Herren“ im Bachschen Nachsinnen.
Die Marienkirche war gut besetzt, es war ein würdiger, auch anrührender Gottesdienst, der dem Anlass entsprach.


19. – 20. September - Chorreise nach Stralsund

2009-09-26 Chorreise nach Stralsund
Chorreise nach Stralsund

Klarer wolkenloser blauer Himmel, eitel Sonnenschein - bei diesem herrlichen Frühherbstwetter starteten wir unsere Busreise von Berlin nach Stralsund und trafen pünktlich in unserem Quartier, dem Hotel 'Unter den Linden' ein.
Wir konnten uns unverzüglich an den gedeckten Tisch setzen und die beiden wohlschmeckenden Eintopfgerichte, Kartoffelsuppe mit Würstchen sowie Gulaschsuppe genießen. Auch die Vegetarier kamen nicht zu kurz, sie konnten sich an einem Nudelgericht satt essen.

Bald nach dem Bezug der sehr gepflegten, großen Zimmer (es gab sogar Raucherzimmer für die Unbelehrbaren) ging es nach Stralsund zur Generalprobe in die St. Marienkirche. St. Marien, eine der drei majestätischen Kirchen in Backsteingotik, die die Silhouette der Stadt prägen, beeindruckt jeden, der sie betritt, durch ihre enorme Größe, schaut man nach oben, hat man den Eindruck, unendlich klein zu sein, denn allein ihre Höhe ist schwindelerregend. Ein etwas banges Gefühl stellte sich ein - wie wird die Akustik sein? Wird man uns hier überhaupt hören können?

Wir wurden sehr herzlich vom Organisten der Gemeinde, Martin Rost empfangen, der unsere Befürchtungen zu ahnen schien, seine Worte beruhigten uns denn auch etwas.

Aber es war wirklich schwierig, anfangs hatte man den Eindruck, in Watte zu singen, lediglich der Nebenmann war deutlich hörbar. Aber als ich dann beim solistischen „Cantate Domino“ nach hinten ging, um dem Klang zu lauschen, war ich erstaunt, wie klar und voll die immerhin kleine Besetzung rüberkam, das Collegium Musicum, die Solisten Susanne Hammer und Susanne Wilsdorf (Sopran), Georg Witt (Bass) sowie Wolfgang Flügel (Orgel).

In der 'Geistlichen Abendmusik' musizierten wir dann Werke von Dietrich Buxtehude, der ja dieser Gegend sehr verbunden war, Werke von Wolfgang A. Mozart und dem Haydn-Gedenken geschuldet seine „Missa brevis in F-Dur“.

Leider waren nur wenige Zuhörer anwesend, aber wir wurden anschließend durch die herrlichen Klänge der Stellwagen-Orgel, auf der Dietrich Buxtehude selber gespielt hatte, entschädigt. Die Restaurierung der Orgel durch Wegscheider war 2008 abgeschlossen und Martin Rost ließ sie in ihrer Vielfalt für uns, die wir nur andächtig lauschen konnten, erklingen - danke.

2009-09-26_Orgel in Stralsund
Orgel in Stralsund

In unser gastliches Hotel zurückgekehrt, erwartet uns schon ein so vielfältiges, üppiges Buffet, optisch genauso ansprechend wie wohlschmeckend, dass ich nur traurig war, nicht alles probieren zu können, der Magen ist nicht groß genug.

Das sich anschließende gesellige Beisammensein wurde durch Barbaras Beitrag über ihre Interneterfahrungen hinsichtlich 'Musik' und 'Humor' wesentlich bereichert, weil sich Herr Witt dadurch inspiriert fühlte, uns an einigem aus seinem Kanonreichtum in dieser Hinsicht teilnehmen zu lassen und brachte uns dazu, so ausgefallene Texte wie z.B. 'Sprechen mehr als hundertzehn auf einmal, so wirst Du sehen, ist der 111. nicht mehr deutlich zu verstehen' im Kanon zu singen.

Am Sonntag nach dem Frühstück (ich brauch es wohl nicht zu wiederholen, wieder vielfältig, schmackhaft und überreichlich) hieß es, mit Gepäck in die katholischen Kirche „Heilig Geist“.

2009-09-26 Probe in Stralsund
Probe in Stralsund

Wir sangen im 10.00 Uhr Gottesdienst zur Eröffnung im Wechsel mit der Gemeinde „Wer unterm Schutz des Höchsten steht“ im Satz von Adolf Lohmann, als Ordinarium die Haydn-Messe in F-Dur und „Laudate pueri“ aus den „Vesperae solennes de Dominica“ von W.A. Mozart als Responsorium.

Zur Gabenbereitung erklang im Wechsel zwischen Solisten und Gemeinde mit Chor „Das Weizenkorn muss sterben“ im dreistimmigen Satz von Michael Witt, während den Kommuniongang das „Lauda Sion Salvatorem“ von Dietrich Buxtehude begleitete. Das Danklied war „O wunderbare Speise“ nach Heinrich Isaac. Zum Ausklang spielte das kleine Instrumentalensemble Mozarts Kirchensonate (KV 244).

Es war wohltuend, in einem vollbesetzten Gotteshaus zu singen, einer Gemeinde Freude zu bringen, die das so überzeugend als schönes Geschenk empfand. Die Dankesworte des Pfarrers, seine Bitte, doch wiederzukommen, die so ehrlich begeisterten Kommentare von Gemeindemitgliedern (einschließlich unseres Gastgebers, der es sich nicht hatte nehmen lassen, sowohl in St. Marien, als auch in Heilig Geist dabei zu sein) ermutigen und freuen uns natürlich. Für die trockenen Kehlen gab es anschließend reichlich Kaffee u.ä., sowie köstliche hausgemachte Kuchen in reicher Fülle.

Jetzt hatten wir noch über 3 Stunden Zeit, Stralsund auf eigene Faust zu erkunden. Nach einem Hafenspaziergang entschlossen sich einige zu einer Hafenrundfahrt, die sich wirklich gelohnt hat, nicht nur, dass das Wetter eine herrlich Sicht bot (man konnte sogar den Leuchtturm auf Hiddensee erkennen), die ausführlichen Erklärungen ermüdeten nicht, sie kamen so frisch und lebendig rüber, dass ich zuerst dachte, es käme nicht vom Tonband, es war doch so, tat dem Eindruck aber keinen Abbruch. Nach einem Mittagessen (gebratene Flunder mit Bratkartoffeln, schließlich war man an der Ostsee) ging es noch mal in die Stadt, St. Jacobi mit der Hundertwasserausstellung war das erste Ziel, aber die Zeit war einfach zu kurz, um die Ausstellung genießen zu können, also ab nach St. Nicolai und dann war es auch schon Zeit, den Weg zum Bus zu nehmen. Unterwegs sahen wir in einer kleinen Boutique im Schaufenster eine schwarze, lange Gewandung, die mich lachend veranlasste, zu sagen: guckt mal, unsere neue Chorgarderobe. Es war ein ganz exquisites, dezentes mit Spitzen besetztes Kleid, dass seinen etwas gewagten Charme durch ein mit Bändern dekoriertes Dekollté erzeugte, schade, dass wir es nicht fotografiert haben. Der ganze Chor hätte sich amüsiert.

Einige von uns hatten den Busfahrer wohl gefragt, ob wir nicht einen kleinen Umweg machen könnten und über den neuen Rügendamm kurz nach Rügen und über den alten zurück nach Berlin fahren könnten. Nun - alle freuten sich darauf und der Busfahrer ließ sich dazu überreden, so dass wir nun alle sagen können: 'Wir waren auch auf Rügen'.

Der Rest der Fahrt - alle hatten müde Beine - stellte uns dann doch noch auf eine Geduldsprobe. Wegen eines angesagten Staus auf der Autobahn von 5 km Länge zogen wir es vor, durch das Brandenburger Land zu fahren. Dem Lotsen des Busfahrers, dem Autopiloten, gefiel das gar nicht. Immer wieder sorgte er für Verwirrung, indem er uns zurück auf die Autobahn lotsen wollte. Und die 109 ließ er einfach enden, wenn eine Autobahnauffahrt in die Nähe kam. Aber wir blieben standhaft. Rehe, ein Hirsch, Kraniche waren zu sehen, die wunderschönen Baumalleen Brandenburgs begannen sich herbstlich zu färben - alles zusammen bewirkte, dass, erst leise von wenigen, dann doch allgemein der im Gedächtnis schlummernde Schatz an Volksliedern erwachte und wir leise singend in den späten Abend fuhren. Nach einem Irrweg, der uns doch etwas Zeit kostete, übernahm dann unser chorischer Reiseleiter, Werner Schmidt, die Navigation. Da er die Gegend wie seine Westentasche kennt, kamen wir zwar verspätet, aber wohlbehalten in Berlin an. Der Stau auf der Autobahn hatte inzwischen eine Länge von 20 km erreicht. Als wir auf einer Brücke kurz vor Berlin die Autobahn überquerten, sahen wir die dahinschleichenden Schlange derjenigen, die zu spät reagiert hatten und gratulierten uns zu unserer Entscheidung für die Landstraße.

Reinhard Luschert, unser bisheriger 'Mann mit der Mütze' bei Reisen, war diesmal aus familiären Gründen verhindert, aber Werner Schmidt hat ihn freundlich, kompetent und sicher vertreten. Danke Werner!

Der Hauptdank aber gilt unserem Chorleiter. Herr Witt hat uns mal wieder durch seine sorgfältige Vorbereitung bis ins Kleinste eine gelungene Chorfahrt geschenkt, einschließlich des bestellten Wetters, eitel Sonnenschein. Wie viele Kilometer er für Ortstermine gefahren ist, wie viele Telefonate er dafür führen musste, wie viel Zeit er dafür aufbrachte - ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass sein Kommentar heute war: 'Nun kann ich die nächste Reise planen'. DANKE!


11. Oktober - Hochamt in St. Joseph, Wedding

Am 11. Oktober gestaltete die Ökumenische Seniorenkantorei unter der Leitung von DKM i.R. Michael Witt musikalisch das Hochamt in St. Joseph in Wedding, an der Orgel Joachim Smolka. Die neuromanische Kirche - zum Namenspatron wählte man Joseph, da im Bezirk Wedding hauptsächlich Arbeiter lebten - feiert in diesem Jahr ihr 100. Bestehen. Die in der Straßenfront eingebaute Kirche wird gerade renoviert, die beiden Seitenschiffe, die schon im alten Glanz erstrahlen, sind vielversprechend, was die Vollendung betrifft. Das Ordinarium war Joseph Gabriel Rheinbergers „Messe in f-moll“.

Zur Gabenbereitung sang der Chor im Wechsel mit der Gemeinde das Lied „Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr“ (Text Huub Oosterhuis, Satz Jan Vermulst (*1925 – †1994), beide in Holland gebürtig), das echt und ehrlich, ohne jede falsche Frömmelei, und doch zutiefst fromm, die Situation eines gläubig suchenden Menschen zeigt. Die im Evangelium (Mk 10. 17-30) von Christus zum selben Thema gegebene Antwort: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt“ verstört bis heute, die Worte, die Oosterhuis findet, drücken eine zutiefst demütige Haltung aus, die auf die Gnade Gottes hofft: „Sei du mein täglich Brot, so wahr du lebst. Du bist mein Atem, wenn ich zu dir bete“. Zum Abschluss erklang eine Orgelimprovisation von J. Smolka. Ein schönes Hochamt, der Pfarrer der Gemeinde bedankte sich bei uns und lud ganz herzlich zum Kaffee ins Gemeindehaus ein, was wir gerne annahmen.


31. Oktober - Reformationsfest in St. Thomas und am 1. November in St. Marien

Die Ökumenische Seniorenkantorei hat seit ihrem Bestehen den Reformationsgottesdienst in St. Thomas, Mariannenplatz musikalisch gestaltet. So war es auch für 2009 abgesprochen. Pfarrer Müller hatte uns seinen Dank für die vorherigen Beiträge mit einem Geschenk in Form von wohlmundendem Rotwein überbracht und dabei seinem Wunsch Ausdruck verliehen, dass wir auch dieses Jahr wieder singen würden, was wir gerne bestätigten.

Dann aber begann es, im Hintergrund zu brodeln. Die Gestaltung des Reformationsgottesdienstes 2009 in St. Thomas stände gar nicht in der Hand der Gemeinde und nach und nach bekamen wir mit, dass dieser Gottesdienst als letzter Reformationsgottesdienst mit Bischof Dr. Wolfgang Huber gefeiert werden sollte.

Als wir dann in der St. Thomas-Kirche waren, wurde uns erst bewusst, dass wir an einer Art Staatsakt teilnahmen, den wir - die Seniorenkantorei - musikalisch gestalteten. Bundespräsident Horst Köhler mit seiner Frau waren anwesend, Staatssekretärin Monika Helbig (Berlin) und Staatssekretär Dr. Johann Komusiewicz (Brandenburg), Kardinal Sterzinsky, Bundestagsabgeordnete etc., eine erlauchte Gesellschaft. Im Anschluss an die vielen Abschiedsworte an Bischof Huber hielt Prof. Dr. Richard Schröder ein Referat zum Thema „Die Bedeutung einer Kirche der Freiheit für politische Freiheit“

Dr. Gunter Kennel (Landeskirchenmusikdirektor) spielte an der Orgel zur Einleitung und zum Ausklang Stücke aus der Sonate I op. 65/1 von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Als Eingangslied erklang „Ein feste Burg ist unser Gott“ im Wechsel mit Chor und Gemeinde - und zum Gloria „Allein Gott in der Höh sei Ehr“, beides im Satz von Johann Crüger. Zur Vorbereitung auf die Predigt sangen wir „Allein auf Gottes Wort will ich mein Grund und Glauben bauen“ von Johann Walter und vor dem Segen, den Hautgedanken des Gottesdienstes zusammenfassend: „Verleih uns Frieden“ im Satz von Heinrich Schütz. Die Erinnerung an 1989, den Fall der Mauer, die Dankbarkeit für dieses von uns allen in dieser Jetztzeit erlebte Wunder, prägten diesen Gottesdienst ebenso wie der Dank an Bischof Huber, der in der Folgezeit behutsam leitend die weitere Entwicklung auf Seiten der evangelischen Kirche beeinflusste.

Ähnlich unwissend sind wir in den Gottesdienst in St. Marien am 1. November geraten. Herr Witt stellte die Frage in den Raum, wer denn nach dem Gottesdienst in St. Thomas doch vielleicht noch am 1. November in St. Marien mitsingen würde. Frau Edda Straakholder hätte ihn gefragt, ob sie mit Chormitgliedern aus der Seniorenkantorei rechnen könne. Ich persönlich war ablehnend, denn Allerheiligen war für mich das Pontifikalamt in St. Hedwig angesagt, „Krönungsmesse“. Aber das war morgens - also 15.00 Uhr, das müsste machbar sein. Aber was genau in St. Marien ablaufen würde, dass wusste auch keiner von uns. Wir trafen uns zum Einsingen um 13.00 Uhr in der Waisenstraße und gingen dann hinüber zur Marienkirche.

Dort eingetroffen, erfuhren wir aus dem Ablaufplan, dass der Gottesdienst zur Einführung von Pfarrer Dr. Bertold Höcker in das Amt des Superintendenten im Kirchenkreis Berlin Stadtmitte abgehalten wurde. Also wieder eine Art von kirchlichem Staatsakt.

Der Einzug der Geistlichkeit erinnerte mich stark an das Pontifikalamt in St. Hedwig, an dem ich ja morgens mitgesungen hatte. Es fehlte eigentlich nur das Kreuz, das in St. Hedwig vorangetragen wird und die weihrauchfässerschwingenden Ministranten. Die vorangehende Choralschola aus Köln erinnerte in ihren Kutten an Mönche. Der lateinisch gesungene Introitus und das Graduale, ebenfalls lateinisch, trugen zusätzlich dazu bei.

Unser Projektchor, beim Einsingen schon von Frau Marie-Luise Schneider auf Homogenität vorzüglich eingeschworen (bei so kurzer Zeit ist natürlich keine Perfektion möglich), sang Mendelssohns „Jauchzet dem Herrn alle Welt“ und „Verleih uns Frieden gnädiglich“. Nach der Predigt, im Wechsel mit der Gemeinde, erklang im Satz von Adam Gumpelzhaimer „Lob Gott getrost mit Singen“.

Es waren Gottesdienste, die neue Erfahrungen brachten, erinnerungsschwer, aber auch frohmachend für eine neue, hoffentlich fruchtbringende Zukunft.


9. November - Ökumenischer Gottesdienst in der St. Hedwigs-Kathedrale

Anlässlich des 20. Jahrestages des Falls der Berliner Mauer fand in der St. Hedwigs-Kathedrale auf Initiative der Rotarier hin ein Ökumenischer Gottesdienst statt, den die Ökumenische Seniorenkantorei musikalisch gestaltete. Thomas Sauer leitete mit seinem Vorspiel „In dir ist Freude“ von J. S. Bach den Gottesdienst festlich ein.

Der Grundgedanke: Lob Gottes, Freude, tiefer Dank und Bitte um Frieden.
Die Gedanken, die sich in den geistlichen Dialogen und in der Predigt festmachten, manifestierten die gegenwärtige Unsicherheit, forderten die ständige Bereitschaft zum Dialog und mahnten in den gegebenen Beispielen ständigen persönlichen Mut zum Bekenntnis an, der dann auch Erfolg (selbst zu DDR-Zeiten) bringt, „Vertrau den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist“.

Die ausgewählten Liedtexte (im Wechsel mit der Gemeinde) unterstrichen die Intention: Eingangslied: „Nun jauchzt dem Herren alle Welt“ (im Satz von Michael Witt), „Ich will, so lang ich lebe, rühmen den Herren mein“ (im Satz von Heinrich Schütz), „Cantate Domino“ von Johann Crüger, „Lobt Gott getrost mit Singen“ von Adam Gumpelzhaimer und vor dem Segen „Verleih uns Frieden gnädiglich“ im Satz von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Zum Ausklang, vor dem Orgelnachspiel von Thomas Sauer, sang die Gemeinde das einzige zu diesem Tag passende Lied, wie es Richard Schröder formuliert hatte: „Nun danket alle Gott mit Herzen. Mund und Händen“.

Es war kein Jubelgottesdienst, es war eine Stunde der Rückbesinnung und der Mahnung, sich dem Zukünftigen zu stellen, ohne die Vergangenheit zu vergessen.


22. November - Gottesdienst am Ewigkeitssonntag in St. Jacobi-Luisenstadt

Am Ewigkeitssonntag gestalteten wir unter der Leitung von Michael Witt den Gottesdienst in der St. Jacobi-Kirche, an der Orgel Oliver Lüsch, der zur Einleitung - unserem Chorprogramm angepasst - eine Komposition von Nicolaus Bruhns (*1665 – †1697), einem Lieblingsschüler von Dietrich Buxtehude, spielte.

Als Introitus erklang die 5stimmige Motette von Heinrich Schütz „Herr, auf dich traue ich“ aus der „Geistlichen Chormusik von 1648“, gefolgt vom Lied „Es ist gewißlich an der Zeit“ im Wechsel mit der Gemeinde im Satz von Michael Praetorius.

Seit der Entwicklung des Kirchenjahres im Mittelalter wurden mit den letzten Sonntagen liturgische Lesungen zu den „Letzten Dingen“ verbunden, zum Totensonntag oder Ewigkeitssonntag die Thematik „Jüngstes Gericht“. Heinrich Schütz hat dieser Tradition entsprechend eine 5stimmige Motette für diesen Sonntag komponiert: „So fahr ich hin zu Jesu Christ“, die vor dem kleinen Theaterstück „Schuster Martin“, das den Evangeliumstext interpretierend darstellte, gesungen wurde. „Wahrlich ich sage euch: Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ - so das Motto der Martinsgeschichte und der Predigt, die von dem Lied „So jemand spricht: Ich liebe Gott“ von der Gemeinde eingerahmt wurde.

Das Wochenlied „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ erklang im Wechsel zwischen Chor und Gemeinde im Satz von Johann Sebastian Bach und abschließend, nach dem Segen die Schütz-Motette „Verleih uns Frieden genädiglich“.

Die St. Jacobi-Kirche, im Stil einer italienisch-frühromanischen Basilika von Friedrich August Stüler konzipiert (Einweihung 1845 im Beisein von König Friedrich Wilhelm IV), wurde 1945 bei einem Luftangriff zerstört, ab 1953 begann der Wiederaufbau, 1957 fand die erneute Weihe der wiederhergestellten Kirche statt - der Innenraum wurde stark vereinfacht, aber in der unzerstörten Apsis ist die Mosaikdarstellung des segnenden Christus erhalten geblieben und strahlt ganz besonders durch die Gold- und Rottöne in der neuen Helligkeit der Kirche.

Die Gemeinde, die Wärme und Herzlichkeit ausstrahlt, bedankte sich bei uns mit Beifall und der Einladung zum anschließenden Kaffee und Spekulatius. Da sagen auch wir gerne: Danke!


2. Adventssonntag - Messe in Herz-Jesu, Charlottenburg

Am 2. Adventssonntag haben wir in „Herz-Jesu“ Charlottenburg die Messe musikalisch gestaltet, an der Orgel Martin Ludwig, der wegen seiner doppelten Dienstverpflichtung erst kurz vor Beginn des Gottesdienstes eintraf - das hat aber zu keinem Missklang geführt, auch ohne vorherige gemeinsame Probe waren Chor und Orgel harmonisch aufeinander eingestimmt.

„Wachet auf, ruft uns die Stimme“ - Chor und Gemeinde im Wechsel im Satz von J. S. Bach - bereitete auf die Thematik des Sonntags vor - wachet auf, um den Ruf zu vernehmen, Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!

Als Ordinarium erklang die „Missa tertia“ von Lajos Bárdos aus dem Jahre 1944 - ungarische Gregorianik, die (kurz vor Ende des Krieges) leise eindringlich, flehentlich, zu Herzen gehend die Bitte intoniert „dona nobis pacem“. Den Evangelientext interpretierte das Lied „Mit Ernst, o Menschenkinder“ (Satz: Leo Hassler aus dem Jahr 1608) wieder abwechselnd mit Chor und Gemeinde.

Die Predigt machte deutlich, dass wir nicht ein vergangenes Ereignis feiern, sondern dass wir im Heute dem Herrn den Weg in unsere Herzen ebnen sollen, dass Johannes der Täufer mit seinem Appell aktuell ist und bleibt.

Zur Kommunion sang der Chor „übers Gebirg Maria ging“ im 5stimmigen Satz von Johannes Eccard und als Danklied danach „Macht hoch die Tür“ (4stimmiger Chorsatz aus dem Halleschen Gesangbuch 1704).

Das Abschlusslied der Gemeinde war „Ecce dominus veniet“.


25. Dezember - Gottesdienst in St. Marien

Am 1. Weihnachtsfeiertag gestalteten wir den Abendmahlsgottesdienst in St. Marien gemeinsam mit einem kleinen Instrumentalensemble unter der Leitung von DKM i.R. Michael Witt, an der Orgel Martina Kürschner.

Als Eingangslied sang der Chor im Wechsel mit der Gemeinde „Lobt Gott, ihr Christen alle gleich“ im Satz von Michael Praetorius, ebenso als Wechselgesang „Gelobet seist du, Jesu Christ“, „Herbei, o ihr Gläubigen“ und als Schlusslied „O du fröhliche“ im Satz von Michael Witt.

„Gloria in excelsis Deo“ (J. S. Bach), „Quem pastores“ (M. Praetorius), „Fröhlich soll mein Herze springen“ (Johann Crüger) und Buxtehudes 3stimmige Kantate „In dulci jubilo“ erfüllten die vollbesetzte Marienkirche mit volltönendem Wohlklang.

Es war ein festlicher Weihnachtsgottesdienst und für uns eine Freude, in der nun fast vollständig renovierten Marienkirche musizieren zu dürfen.

Dem diesjährigen Kalender gedankt, konnten wir am 27.12.2009 ein Weihnachtskonzert geben. In unserem schönen Probendomizil, dem St. Petri-Gemeindesaal in der Neuen Grünstr. haben wir eingeladen zum 'Weihnachtsliedersingen - zum Mitmachen'.

Das Programm begann mit 'Alten deutschen Weihnachtsliedern' (Michael Praetorius, Dietrich Buxtehude, Johann Crüger und Erhard Bodenschatz), es folgten 'Europäische Weihnachtslieder' aus Italien, England, Ungarn, Polen, Russland und Tschechien. Bach-Choräle und Hirtenlieder schlossen sich an und zum Schluss erklang „O du fröhliche“.

Mit uns musizierten ein Instrumentalensemble (Blockflöten, Oboe, Violine, Viola, Kontrabass und Orgel) sowie Susanne Hammer (Sopran) und Georg Witt (Bass) - nicht zu zuletzt die Zuhörer, die immer wieder zum Mitsingen aufgefordert wurden.

Es war für uns eine Freude zu hören, wie sich die recht zahlreiche Gemeinde stimmlich einbrachte. Wie mir meine 4-jährige Enkelin erzählte, hätte meine Tochter mit Tränen in den Augen lautstark mitgesungen - sie war sicher nicht die einzige, denn es hat wirklich allen gefallen, den gesamten Kirchensaal mit jubelnden Klängen zu erfüllen, eben auch mit der eigenen Stimme. Ich glaube, dieses Weihnachtskonzert war nicht nur für uns Chorsänger, sondern auch für die Zuhörer ein besonderes Weihnachtsgeschenk.

Der anschließenden Weihnachtsfeier werde ich demnächst im Jahresrückblick noch einige Worte widmen.